Als Job Smeets 1998 sein Studio gründete, galt das innovative, geradlinige und industrielle Dutch Design als neue Norm. Im Fokus der Aufmerksamkeit standen meist schlichte Produkte, die schnell und unkompliziert produziert werden konnten. Doch Smeets ist kein Mitläufer. „Ich war der Meinung, dass Design individuell und einzigartig sein muss. Echtes Handwerk und künstlerische Einzelstücke wurden von der Designwelt kaum anerkannt.“ Eine Schande, wie Smeets fand.
Als angehender Designer schlenderte Smeets über die Möbelmesse in Mailand. Er entdeckte zahlreiche Prototypen, die ihn begeisterten und inspirierten. Doch als er in den Geschäften nach vergleichbaren Möbelstücken suchte, wurde er enttäuscht. „Schon damals hatte ich eine Vorliebe für Einzelstücke. Sie verleihen jedem Raum das gewisse Etwas und einen einzigartigen Ausdruck.“
Smeets erkannte eine „Nische innerhalb der Designkultur. Eine Nische für die expressive Freiheit.“ Auf Basis dieser Freiheit entwarf er Bronzeskulpturen, Mode, digitale Kunstwerke und komplett eingerichtete Wohnungen voller Einzelstücke. Studio Job hat bereits mit bekannten Namen wie Viktor & Rolf und Range Rover zusammengearbeitet. Für Hema entwarf der Designer eine exklusive Badekollektion.
„High-end-Kitsch“, so beschrieb Job Smeets seine Arbeit einmal in einem Interview mit der New York Times. Im Nachhinein hält er diese Beschreibung für zu bescheiden. „Unsere Designs sind erstklassig, weil wir erstklassige Arbeit leisten. Wenn es wirklich bloß Kitsch wäre, würden sie nicht in so vielen Museen stehen.“