Die Schlösser an der Holländischen Wasserlinie
Bring yourself, Sietse will do the same
Sietse van Berkel ist 33 Jahre alt. Er ist BMX-Sportler (ehemaliger Weltmeister) und liebt es, die Umgebung der Holländischen Wasserlinie zu erkunden.Sietse van Berkel
Als professioneller BMX-Sportler bin ich immer auf der Suche nach neuen Inspirationsquellen für meine Tricks und Sprünge. Freestyle-BMX ist eine Extremsportart, bei der es vor allem auf den kreativen Umgang mit dem Bike ankommt. Die Disziplinen sind ebenso vielfältig und abwechslungsreich wie die niederländische Landschaft. Am liebsten erkunde ich die wasserreiche Umgebung von Schloss Loevestein. Die Natur bietet zahlreiche Inspirationsquellen für mein Training.
Zwischen zwei Flüssen: Schloss Loevestein
Wasser spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte von Schloss Loevestein. Das frühere Staatsgefängnis wurde im 14. Jahrhundert an einer strategisch günstigen Stelle zwischen zwei Flüssen am Rande der Provinz Gelderland errichtet. Breite Wassergräben sorgten dafür, dass die Gefangenen nicht ausbrechen und die Feinde nicht eindringen konnten. Im Falle einer Bedrohung konnten bestimmte Landstriche entlang der sogenannten Holländischen Wasserlinie geflutet werden. Bis heute ist das Wasser unser Freund und gleichzeitig unser größter Feind. Durch den steigenden Meeresspiegel kann es jederzeit zu Überschwemmungen kommen. Um das Land zu schützen, benötigen wir spezielle Orte, die gefahrlos überflutet werden können.
Was für uns Alltag ist, ist für viele Besucher etwas ganz Besonderes.
Wasserschloss Muiderslot
Die eindrucksvolle Geschichte des Muiderslot begann vor rund 700 Jahren. Das älteste Wasserschloss der Niederlande liegt in der Nähe der Festungsstadt Muiden. Genau an dieser Stelle mündete einst die Vecht in die ehemalige Zuiderzee. Heute liegt hier das IJmeer, das im Westen an die Stadt Amsterdam grenzt. Sowohl Schloss Loevestein als auch das Muiderslot sind von tiefen Wassergräben umgeben. Auf diese Weise konnte der Feind erfolgreich auf Abstand gehalten werden. Wenn du mehr über die historischen Verteidigungsmaßnahmen und die Holländische Wasserlinie erfahren möchtest, dann lohnt sich ein Besuch im interaktiven Wasserschild-Pavillon.
Herrschaftliche Radrouten
Ich bin am südlichen Rand der Holländischen Wasserlinie aufgewachsen. Als Kind war mir nicht bewusst, was es mit diesem Ort auf sich hat. Heute weiß ich, wie außergewöhnlich meine Heimat ist. Zahlreiche Radwege führen vorbei an Schleusen, Festungen und Deichen. Es macht sehr viel Spaß, die Wasserlinie zu erkunden und die eindrucksvollen Bauwerke zu besuchen. Was für uns Alltag ist, ist für viele Besucher etwas ganz Besonderes. Nicht umsonst wurden die Neue Holländische Wasserlinie und die Stellung von Amsterdam von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Beide Schlösser zeigen auf eindrucksvolle Art und Weise, welche Rolle das Wasser für die Niederlande spielt. Nach deinem Besuch wirst du die niederländische Landschaft mit anderen Augen sehen. Während das Muiderslot seinen Besuchern zeigt, wie das Wasser als Verteidigungsmittel genutzt wurde, informiert Schloss Loevestein über das jahrhundertalte Wassermanagement des Landes. Wie hoch steigt das Wasser, wenn die Flüsse überlaufen? Komm vorbei und finde es heraus. Schloss Loevestein präsentiert eine interaktive Ausstellung, die mit allen Wassern gewaschen ist. Mein Tipp: Wenn du Schloss Loevestein besuchst, dann achte auf den Horizont. Die Türme und Schlossmauern erheben sich wie aus dem Nichts zwischen den Flüssen. Der Anblick erinnert mich jedes Mal an den berühmten Klosterberg Mont St. Michel.