Street Art in der Hansestadt Deventer
Bring yourself, Egbert will do the same
Egbert Scheffer ist 40 Jahre alt. Er ist in Deventer geboren und aufgewachsen. Als kreativer Unternehmer hat er unter anderem das Café Punt sowie die gleichnamige Eventlocation im Havenkwartier ins Leben gerufen.
Egbert Scheffer
In der Hansestadt Deventer können Besucher idyllische Straßen, historische Gebäude und eindrucksvolle Denkmäler bewundern. Doch die Stadt hat auch eine moderne Seite zu bieten. Wer die Augen offen hält, entdeckt an vielen Fassaden und Wänden farbenfrohe Kunstwerke von talentierten Straßenkünstlern.
50 Wandmalereien in Deventer
Viele Wandmalereien sind Teil der Initiative Street Art Streets, die von Egbert Scheffer und Mano Scherpbier aus Deventer ins Leben gerufen wurde. Ihr Ziel ist es, fünfzig große Murals in der ganzen Stadt zu verwirklichen. Das Projekt läuft auf Hochtouren und geht Ende des Jahres in die finale Phase. „Wir versuchen, die Geschichte der Stadt zu erzählen“, erklärt Scheffer. „Jedes einzelne Kunstwerk verweist auf den Ort, die Gegenwart, die Zukunft oder die Vergangenheit von Deventer“.
Stockfisch und Fußballschal
Jedes der farbenfrohen Kunstwerke ist einzigartig. Sie unterscheiden sich nicht nur in ihrer Größe, sondern auch in ihren Motiven, Themen und Geschichten. Der jüngste Neuzugang befindet sich an einer meterhohen Seitenwand im historischen Zentrum. Das urbane Kunstwerk zeigt mittelalterliche Motive, die die Geschichte der Hansestadt repräsentieren. Neben regionalen Köstlichkeiten wie „Deventer koek“ und Stockfisch lassen sich auch ein paar moderne Elemente wie der Fußballschal des örtlichen Vereins erkennen.
Ähnliche Wandbilder sind nun auch für andere Hansestädte geplant, darunter Hattem, Hasselt und Kampen. Die Geschichte von Harderwijk ist bereits an einer Klostermauer verewigt. Die Wandmalerei zeigt eine Nonne, einen Seemann und einen Beutel mit leckeren „Pepernoten“.
Jedes einzelne Kunstwerk verweist auf den Ort, die Gegenwart, die Zukunft oder die Vergangenheit von Deventer
Industriegeschichte
Scheffer packt gerne selbst mit an! Eines seiner Werke befindet sich im alten Hafenviertel, nur 10 Minuten Fußweg vom historischen Stadtzentrum entfernt. Das meterhohe Straßenkunstwerk zeigt ein Porträt des ehemaligen Stadtrats H.F. De Boer. Ihm ist es zu verdanken, dass sich in den 1920er Jahren ein lebendiges Industriegebiet entwickeln konnte. „Er trieb die Infrastruktur voran“, erklärt Scheffer. „Dank seiner Hilfe konnten die Unternehmer ihre Geschäfte ausweiten.“
Neue Wege
Nun wird auch das Hafenviertel umgestaltet. „Das Havenkwartier bietet einen kreativen Nährboden. Freistehende Häuser, authentische Ateliers und alte Fabrikgebäude dienen als Ausgangspunkt für innovative Konzepte und neue Ideen. Zwischen den Binnenschiffen wurden zahlreiche Gastronomiebetriebe, ein Skatepark und eine Theaterschule eröffnet. Es ist ein malerisches Viertel mit einer unverwechselbaren Atmosphäre!“
Zu den Highlights gehört das Café Punt, das von Scheffer selbst eingerichtet wurde. Die ehemalige Lagerhalle ist nicht zu übersehen: die Fassade dient als urbane Leinwand für ein farbenfrohes Wandgemälde. Die abgebildeten Kaffeetassen und Postpakete verweisen auf die Geschichte des alten Gebäudes. „Wenn ich mich für einen Lieblingsort entscheiden müsste, dann wäre es dieser“, gibt Scheffer zu.
Kunst für alle
Für Besucher wurde eine Street-Art-Route erstellt, die an zahlreichen Kunstwerken und Wandmalereien vorbeiführt. Folge den Schildern und erfahre mehr über die Geschichte und die Motive der talentierten Straßenkünstler. Der Kontrast zum historischen Stadtzentrum könnte größer nicht sein. „Deventer gleicht einem kostenlosen Freilichtmuseum. Egal ob Vorort oder Hafengebiet, die Kunst ist überall frei zugänglich!“
