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Meisterschaft im Gegenwindradeln

Die niederländische Meisterschaft im „Gegenwindradeln“ ist ein beliebtes und vor allem lustiges Event, das regelmäßig für erstaunte Gesichter sorgt. Als Leistungssportlerin bin ich stets auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Also habe ich mich angemeldet und kräftig in die Pedale getreten!

Bring yourself, Lisa will do the same

Lisa Scheenaard ist 33 Jahre alt. Sie ist Olympia-Ruderin für das TeamNL und dreifache Gewinnerin der Meisterschaft im Gegenwindradeln.
Die niederländische Meisterschaft im Gegenwindradeln findet einmal im Jahr auf dem 9 Kilometer langen Oosterschelde-Sperrwerk in Zeeland statt. Jedoch nur dann, wenn die Windstärke mindestens 7 beträgt. Sobald der Wetterdienst die passende Windstärke ankündigt, können sich die Teilnehmer für das ungewöhnliche Fahrradrennen anmelden. Schon vor meiner ersten Teilnahme habe ich die Meisterschaften intensiv verfolgt. Zwischen dem Rudertraining und meinen Wettkämpfen hatte ich jedoch nie die Zeit, um selbst aktiv zu werden. Im Jahr 2018 hat es dann endlich geklappt. Am Tag der Meisterschaft musste ich schon sehr früh aufstehen. Bereits im Auto habe ich gespürt, wie der Wind gegen die Scheiben donnert.

Auf die Fahrräder, fertig, los!

Das Wettrennen gehört zu den schönsten Veranstaltungen des Landes! Jeder Niederländer kennt das Gefühl, mit voller Kraft gegen den Wind anzuradeln. Traditionell fahren wir auf altmodischen Herrenfahrrädern mit Rücktrittbremse und ohne Gangschaltung. Alle Teilnehmer treten unter den gleichen Bedingungen an. Natürlich ist es von Vorteil, wenn man vorher trainiert hat und fit ist.

Während des Wettkampfes komme ich schnell in meinen vertrauten „Rudermodus“. Dann konzentriere ich mich ganz auf den Moment und auf den Wind. Um erfolgreich ans Ziel zu kommen, versuche ich meine Ausdauer und meine Energie geschickt einzuteilen. Wann lohnt es sich, „Vollgas” zu geben und wann sollte ich lieber etwas langsamer fahren? Diese Fragen sind essentiell. Mit der richtigen Strategie kann ich verhindern, dass die Batterien schon auf halber Strecke leer sind.

Ich bin der Meinung, dass Radfahren die effizienteste und gesündeste Art ist, sich fortzubewegen.

Titelverteidigerin

Ich habe die Meisterschaft im Gegenwindradeln nun dreimal hintereinander gewonnen. Es ist ein großartiges Gefühl, dass ich den Titel verteidigen konnte. Natürlich steht das Rudern für mich an erster Stelle. Das Fahrradrennen ist eine willkommene Abwechslung, jedoch nicht um jeden Preis. Sollte der nächste Termin mit meinem Trainingsplan kollidieren, dann werde ich das Fahrrad beiseitestellen und ein Jahr aussetzen.

Radfahrtraining und Lifestyle

Für viele Ruderer ist das Radfahren eine willkommene Ergänzung zum Ruderprogramm. Ich liebe es, zwischen den Trainingseinheiten in die Pedale zu treten und ein paar Kilometer zu radeln. Normalerweise fahre ich etwa 6.000 Kilometer pro Jahr, was unter anderem daran liegt, dass das Fahrrad mein Haupttransportmittel ist. Ich bin der Meinung, dass Radfahren die effizienteste und gesündeste Art ist, sich fortzubewegen. Wenn wir alle mehr mit dem Fahrrad fahren würden, wären die Menschen fitter und die Städte grüner!