Der Niedergermanische Limes
Römer in den Niederlanden
Der Niedergermanische Limes, welcher 2021 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde, bezeichnet die Bauwerke an der nördlichen Grenze des Römischen Reiches. Der Limes erstreckt sich innerhalb der Niederlande von Katwijk aan Zee bis Zevenaar und setzt sich in Deutschland fort. Die Überreste geben uns einen Einblick in das militärische und alltägliche Leben jener Zeit: von großen Festungen und Militärstützpunkten bis hin zu Straßen, Dörfern, Friedhöfen und Tempeln. Die sumpfartigen Böden haben dazu beigetragen, dass die wertvollen Fundstücke jahrhundertelang konserviert wurden. Haushaltsgegenstände, Schuhe, Helme und Waffen zeichnen ein lebendiges Bild der römischen Kultur.
Der Niedergermanische Limes aus der Vogelperspektive
Orte mit historischem Wert
Der niederländische Teil des Niedergermanischen Limes besteht aus 19 archäologischen Fundstellen entlang des Rheins. Die meisten Bauten sind im Laufe der Zeit mit der Landschaft verschmolzen, weshalb nur wenige Überbleibsel oberirdisch sichtbar sind. Um zu zeigen, wie die Bauwerke einst ausgesehen haben, wurden digitale Visualisierungen der Siedlungen angefertigt. Die Überreste bieten faszinierende Einblicke in das römische Militär und die fortschrittlichen Architektur- und Technikkenntnisse der Römer. Sie belegen, dass sich ihre Fähigkeiten in Bezug auf Baukunst, Wasserwirtschaft und Verteidigung bis in die entlegensten Winkel des Römischen Reiches verbreitet haben.
Der Niedergermanische Limes zeigt auf eindrucksvolle Weise, in welchem Verhältnis die Römer zu den germanischen Stämmen standen. Die Römer bauten Wachtürme, Häfen und Dörfer, in denen sich später Bürger und Kaufleute niederließen. Der Aufbau einer solchen Infrastruktur zeigt, dass die römischen Bauherren ihrer Zeit weit voraus waren, denn sie verfügten über das architektonische Wissen, Siedlungen auf weichen Torfböden zu errichten. Außerdem weist vieles darauf hin, dass sich die Römer mit benachbarten Siedlungen ausgetauscht haben, z. B. in Bezug auf Bautechniken, Landwirtschaft und sogar Esskultur.
Reise durch die Zeit
Niederländische Museen zeigen in wechselnden Ausstellungen, wie das Land zu Zeiten der Römer ausgesehen hat. Das Museum de Bastei in Nimwegen präsentiert archäologische Schätze, darunter originale Mauerfragmente aus der Römerzeit. Lehrreiche Ausstellungen informieren Besucher über frühe Verteidigungsanlagen, die Natur und das Leben der Römer an und auf dem Fluss. Faszinierende Momente bietet auch das Museum DOMunder in Utrecht. Das Museum liegt unterhalb des Domplatzes neben dem Dom und offenbart 2000 Jahre alte Ruinen. Spezielle Lichtinstallationen visualisieren typische Bauwerke und alltägliche Aktivitäten der alten Römer. Im Museumspark Archeon erwacht die Geschichte der Niederlande zu neuem Leben. Verkleidete Soldaten inszenieren spektakuläre Gladiatorenspiele. Hier erfährst du alles über die antike Kräutermedizin, kannst ein römisches Badehaus erkunden und selbst Keramik herstellen. Das Rijksmuseum van Oudheden zeigt in einer Dauerausstellung über die ‚Niederlande zur Zeit der Römer‘ originale Helme, Schwerter, Münzen, lateinische Texte und Bronzefiguren. Nicht verpassen solltest du das Museum Hoge Woerd. Das archäologische Museum beherbergt ein 2000 Jahre altes Holzschiff, den Nachbau einer Festung und viele interaktive Exponate.
Lass dich inspirieren
Besuche die Seite limes.nl, um deine Reise entlang des UNESCO-Weltkulturerbes zu planen. Dort findest du spezielle Wander- und Radrouten, die dich zu den wichtigsten Fundstellen führen. Erhalte einen Überblick über alle Events, Ausstellungen und Familienaktivitäten, die dich in den Niederlanden erwarten. Mit diesen Informationen steht deiner Reise nichts mehr im Wege!