Mit dem E-Auto durch die Niederlande
Leise, sauber und komfortabel. Elektroautos sind in den Niederlanden weit verbreitet. Mit Blick auf eine nachhaltige Zukunft entscheiden sich immer mehr Menschen gegen Benzin- und Dieselmotoren. An kaum einem anderen Ort in Europa gibt es so viele Ladesäulen wie bei uns in den Niederlanden. Und auch die Ladetarife sind oft günstiger als in anderen Ländern. Du planst einen Urlaub in den Niederlanden? Dann steig in dein E-Auto und komm uns besuchen.
- Es gibt mehr als 200.000 öffentliche Ladesäulen für Elektroautos.
- Die Niederlande sind Vorreiter in Sachen E-Mobilität.
- Von den Watteninseln bis Limburg: Hier kannst du dein Auto kostengünstig aufladen.
Die Niederlande sind auf dem Weg in eine grüne Zukunft. Ihr Ziel ist es, den Verkehr nachhaltiger zu gestalten und die E-Mobilität weiter zu fördern. Im Zuge dessen hat das niederländische Ministerium für Wirtschaft und Klima den Ehrgeiz geäußert, in den kommenden Jahren so weit wie möglich von Benzin- und Dieselfahrzeugen wegzukommen.
Dieses Versprechen kann natürlich nur mithilfe der passenden Infrastruktur für Elektroautos eingehalten werden. Range anxiety (oder Reichweitenangst, wie man auf Deutsch sagen würde) ist auf niederländischen Straßen kein Thema. Du musst keine Angst haben, dass dein Akku auf halber Strecke versagt. In keinem anderen europäischen Land gibt es so viele Ladestationen für E-Autos wie bei uns.
Seit 2022 sind die Niederlande unangefochtener Spitzenreiter in der EU: In keinem anderen europäischen Land findet man mehr Ladestellen für Elektroautos! Mitte 2023 wurden rund 500.000 Stationen gezählt, darunter 200.000 öffentliche und halböffentliche Ladepunkte. Um die E-Mobilität weiter voranzutreiben, werden jeden Tag neue Ladesäulen installiert. Reichweitenangst? Nicht bei uns!
Der rasante Ausbau der Infrastruktur auf unseren Straßen bedeutet jedoch auch, dass einige Dinge etwas anders funktionieren, als du es vielleicht gewohnt bist. Um dir die E-Mobilität etwas näher zu bringen, haben wir ein paar hilfreiche Tipps und Facts für dich zusammengestellt.
Ladesäulen in den Niederlanden: was, wo, wie viele?
Halböffentliche oder öffentliche Ladestationen gibt es wirklich überall in den Niederlanden. Öffentliche Ladesäulen findest du u. a. auf Autobahnraststätten, an Tankstellen, Geschäften, Kinos, in Parks und auch in Wohngebieten. Halböffentliche Ladestationen sind ebenfalls frei zugänglich, allerdings nur dann, wenn du Zugang zu dem Gelände oder Gebäude hast, in dem sie stehen. Gemeint sind z. B. gebührenpflichtige Parkplätze oder Parkhäuser, die durch eine Schranke abgesperrt sind.
Websites wie Oplaadpalen.nl oder Chargemap.com geben an, wo sich die nächste freie Ladesäule befindet. Die meisten Ladestationen haben eine Ladegeschwindigkeit von 11 oder 22 kW. An Stadtgrenzen und Autobahnen gibt es immer häufiger auch Schnellladestationen mit einer Leistung von bis zu 400 kW.
Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sind die Tarife in den Niederlanden recht günstig. Die genauen Kosten variieren je nach Ladestation bzw. je nach Betreiber und Standort. Außerdem kann es eine Rolle spielen, welche Ladekarte du verwendest. In jedem Fall gilt: Je schneller die Ladesäule ist, desto mehr zahlt man pro kW.
Die überwiegende Mehrheit der öffentlichen Ladestationen in den Niederlanden ist mit einem Mennekes-Stecker Typ 2 ausgestattet. Schnellladegeräte verwenden in der Regel einen CCS-Stecker. Informiere dich vor Abfahrt, welchen Stecker dein Elektroauto benötigt und ob ein Ladekabel vorhanden ist oder nicht.
Die überwiegende Mehrheit der öffentlichen Ladestationen in den Niederlanden ist mit einem Mennekes-Stecker Typ 2 ausgestattet. Schnellladegeräte verwenden in der Regel einen CCS-Stecker. Informiere dich vor Abfahrt, welchen Stecker dein Elektroauto benötigt und ob ein Ladekabel vorhanden ist oder nicht.
Um dein Elektroauto aufladen zu können, benötigst du eine Ladekarte, die du online beantragen kannst. Die Auswahl ist groß. Welche Karte am besten zu dir passt, hängt davon ab, wie oft du lädst und welche Ladestationen du nutzen möchtest. Unser Tipp: Du kannst die verschiedenen Optionen auf Laadpas.com oder Laadpas.net vergleichen.
Grün, grüner, Ökostrom
Noch nachhaltiger wird deine Fahrt, wenn du dein Auto mit Ökostrom auflädst. Leider bieten noch nicht alle öffentlichen Ladestationen grünen Strom an. Stattdessen musst du in manchen Fällen auf „grauen“ Strom aus Kohle- oder Gaskraftwerken zurückgreifen.
Die Nutzung von Ökostrom geht mit einigen Herausforderungen einher. Bei der Menge an Elektroautos, die in den Niederlanden unterwegs sind, wird viel Strom benötigt. Diese Menge kann jedoch nicht allein durch erneuerbare Energien abgedeckt werden. Aus diesem Grund wird aktuell an „intelligenten“ Ladestationen gearbeitet, die ihre Leistung an die Menge des erzeugten Ökostroms anpassen. Wenn die Sonne scheint und der Wind weht, wird entsprechend viel Strom produziert. Wenn das Wetter jedoch nicht mitspielt, wird die Ladegeschwindigkeit reduziert bzw. auf Graustrom umgestellt.
Wenn du keine Kompromisse beim Ökostrom eingehen möchtest, dann lohnt sich die Investition in eine „grüne“ Ladekarte. Diese gibt es z. B. von Greenchoice oder GreenNL. Mit der Karte kannst du an allen öffentlichen Ladesäulen tanken. Die genannten Unternehmen kompensiert den Graustromverbrauch durch den Anbau neuer Bäume oder durch den Kauf von Zertifikaten, mit deren Hilfe der Ausbau erneuerbarer Energien gefördert wird.
Mit dem E-Auto durch die Stadt
Niederländische Städte sind bemüht, umweltschädliche Verbrennermotoren aus dem Straßenverkehr zu verbannen. Viele große Städte arbeiten auf Hochtouren an einer umfangreichen Ladeinfrastruktur. Deinem nächsten Städtetrip steht also nichts mehr im Weg. Doch Achtung! Wie in Deutschland darfst du dein Elektroauto nur dann an einer Ladestation abstellen, wenn du es auch wirklich anschließt. Wenn du auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz parkst, können zusätzliche Kosten anfallen. Solltest du die Parkgebühren nicht begleichen, riskierst du ein saftiges Bußgeld.
Trotz zahlreicher Ladestationen sind viele Gemeinden darum bemüht, den Verkehr in den Innenstädten zu reduzieren. Es gilt: Je weniger Autos, desto besser! Wenn du also mit einem Elektroauto unterwegs bist, dann ist ein P+R (Park and Ride-Parkplatz) oftmals die beste und unkomplizierteste Option für dich.
Fast jede niederländische Großstadt besitzt großzügige P+R-Parkplätze in den Außenbezirken. Von hier aus kannst du das Zentrum hervorragend mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Straßenbahn erreichen. In kleineren Städten gibt es ähnliche Parkplätze oft in Bahnhofnähe. Genieße einen herrlichen Tag in der Innenstadt und wenn du zurückkommst, ist dein Akku zu 100 % aufgeladen. Was will man mehr?!
Akku geladen? Los geht’s!
Mit buchstäblich Hunderttausenden Ladestationen im ganzen Land musst du dir keine Sorgen machen, dass dein Akku versagt! Von Middelburg über Utrecht bis hoch nach Leeuwarden: Selbst in den entlegensten Ecken der Niederlande gibt es mindestens eine Ladesäule.
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Egal ob Texel, Terschelling oder Ameland: Auf den niederländischen Watteninseln gibt es genügend Strom für dich und dein Elektroauto (Achtung! Vlieland und Schiermonnikoog sind weitestgehend autofrei). Selbst auf dem Afsluitdijk, der zwischen dem Wattenmeer und dem IJsselmeer verläuft, kannst du deinen Akku aufladen.
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Auf geht’s nach Zeeland: Wie wäre es mit einem Ausflug zu den Deltawerken? Die Küste lässt sich hervorragend mit dem Elektroauto erkunden. Funfact: Die riesige, dünn besiedelte Insel Noord-Beveland besaß lange Zeit die meisten Ladesäulen pro Einwohner.
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Was hältst du von einem Besuch in Maastricht oder einer Spritztour durch die Weinberge von Limburg? Mit einem Elektroauto kommst du schnell und unkompliziert an dein Ziel. Keine Sorge: Auch im Dreiländereck gibt es genug Möglichkeiten, deinen Akku aufzuladen. Während dein Auto am Stromkabel hängt, kannst du zu Fuß über die Grenze spazieren.