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Museen und Freiheit - 9. Sept. 2024

Freiheit ist ein kostbares Gut, das geschätzt und beschützt werden muss. Eine wichtige Lektion aus der Vergangenheit ist, dass die Einschränkung der Freiheit eines Einzelnen oder eines Staates keine gute Sache ist. Museen über Kriege, Sklaverei und Kolonisation spielen eine entscheidende Rolle dabei, dieses Thema immer wieder ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Sie lassen die BesucherInnen die schmerzhafte Vergangenheit kennenlernen, aus der Lehren gezogen werden müssen, und machen deutlich, dass die Wichtigkeit von Frieden und Freiheit niemals vergessen werden darf. 

Holocaust-Museum

Clothing for Jews people Holocaust Museum Amsterdam

Das Nationale Holocaustmuseum wurde im Frühjahr 2024 in Amsterdam eröffnet. Während des Krieges nutzten die Nazis die angrenzende Kinderkrippe als Sammel- und Deportationsort für jüdische Kinder. Das tägliche Leben der Jüdinnen und Juden vor dem Zweiten Weltkrieg, die Befreiung, wie sie durch die Verfolgten erlebt wurden, und der Umgang mit dem Holocaust in der niederländischen Erinnerungskultur werden im Museum behandelt. Über 2.500 Objekte, wiederentdeckte Fotos und Filme, Tonaufnahmen, Dokumente und Installationen in diesem Museum geben die Geschichte des Holocaust in den Niederlanden und in den Konzentrations- und Vernichtungslagern im besetzten Europa wieder. 

Oranjehotel Scheveningen

Zu Beginn des Krieges waren die meisten Niederländer passiv antideutsch, aber ab 1943 wuchs der Widerstand. Das Gefängnis in Scheveningen wurde das Oranjehotel genannt. Hier wurden während des Krieges mehr als 25.000 Menschen inhaftiert, die wegen Vergehen verhaftet wurden, die die Besatzer als Verbrechen ansahen. Dies waren WiderstandskämpferInnen, aber auch Jüdinnen und Juden, Kommunisten, Zeugen Jehovas und Schwarzmarkthändler. Ein Besuch in diesem "Hotel" lässt einen erkennen, wie zerbrechlich Freiheit ist. 

Nationales Militärmuseum

Das Nationale Militärmuseum (NMM) in Soesterberg in der Provinz Utrecht beleuchtet die Bedeutung der niederländischen Streitkräfte in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Der Schwerpunkt liegt auf Sammlungen des niederländischen Heeres und der Luftwaffe. Das NMM ist Teil der Stiftung Königliche Verteidigungsmuseen (SKD) und befindet sich auf einem 45 Hektar großen Gelände auf dem ehemaligen Luftwaffenstützpunkt Soesterberg. 

Freiheitsmuseum Groesbeek

Das Freiheitsmuseum bietet einen tiefgehenden und grenzüberschreitenden Blick auf das Thema Krieg und Freiheit ohne Grenzen mit dem Zweiten Weltkrieg als zentralem Aspekt. Das Museum erzählt die komplexe Geschichte des 20. Jahrhunderts und verbindet diese mit aktuellen Ereignissen, wobei sich das Thema Freiheit als roter Faden durch die Niederlande, Deutschland und Europa zieht. In den festen und temporären Ausstellungen werden die BesucherInnen in die verschiedenen Perspektiven und menschlichen Dilemmas sowohl von Zivilisten als auch von Soldaten hineingeführt. Das Museum betont, dass es nie nur eine einzige Geschichte gibt, sondern vielmehr ein Mosaik aus unbekannten und oft unerzählten Geschichten. 

Victory-Museum 1940-1945 

Das Victory-Museum in der Provinz Groningen konzentriert sich auf die Periode 1940 bis 1945. Es stellt durch Dioramen verschiedene Szenen dieser Kriegsperiode dar. Darüber hinaus zeigt das Museum in Vitrinen Objekte von kanadischer, deutscher und niederländischer Widerstandsseite, die mit dieser Zeit zu tun haben. 

Kolonien der Barmherzigkeit

Die Kolonien der Barmherzigkeit wurden im 19. Jahrhundert gegründet, um Armut zu bekämpfen, indem StadtbewohnerInnen mit geringem Einkommen in abgelegene Gebiete umgesiedelt und zur Arbeit auf dem Land gebracht wurden. Es entstand ein Unterschied zwischen den “freien” Kolonien, in denen Familien freiwillig lebten, und unfreien Kolonien, in denen verurteilte Kriminelle und Bettler zwangsweise aufgenommen wurden. Trotz der edlen Ziele warfen die unfreien Kolonien Fragen auf zur Rechtmäßigkeit und zu finanziellen Risiken. Während ihrer Blütezeit Mitte des 19. Jahrhunderts lebten mehr als 11.000 Menschen in den niederländischen Kolonien. Die Kolonien der Barmherzigkeit in Drenthe, Overijssel und Flandern erhielten im Juli 2021 den Status des UNESCO-Weltkulturerbes aufgrund ihres historischen Einflusses auf die Gesellschaft.   

Friedenspalast Den Haag

Der Friedenspalast in Den Haag ist ein bemerkenswertes Gebäude. Sowohl das Interieur als auch das Exterieur sind durch besondere dekorative Elemente, Kunstwerke und Skulpturen geprägt. Während der Friedenskonferenz von 1907 wurde ein Aufruf zur Unterstützung des Baus des Friedenspalastes gestartet. Viele Länder folgten diesem Aufruf und schenkten ein Kunstwerk oder Baumaterial, um ihre Unterstützung zum Ausdruck zu bringen. Die BesucherInnen erhalten durch eine Audiotour Informationen über die Geschichte des Friedenspalastes und die Arbeitsweise der im Palast ansässigen Institutionen. Im Garten stehen viele internationale Kunstwerke, die über die Bedeutung von Frieden und Freiheit in der Welt erzählen. 

FENIX Rotterdam (Eröffnung 2025) 

Museum and a cultural location in Rotterdam inspired by migration stories from around the world

In der ersten Hälfte des Jahres 2025 wird FENIX in Rotterdam eröffnet. Das Museum beleuchtet auf bahnbrechende Manier das Thema Migration durch zeitgenössische internationale Kunst auf einer Fläche von 16.000 Quadratmetern. FENIX befindet sich an der Maas, an der Stelle von Abfahrt und Ankunft, wo im 19. Jahrhundert mehr als drei Millionen Menschen ihr Glück jenseits des Ozeans suchten. Die wechselnden internationalen Kunstsammlungen, das Kofferlabyrinth bestehend aus über 2.000 Koffern und die Ausstellung „Family of Migrants“ lassen das Publikum erleben, wie Migration gestaltet wurde. 

Der “Tornado”, eine bemerkenswerte Konstruktion, windet sich aus dem Museumsgebäude empor. Dieses Kunstwerk besteht aus zwei Treppen, die sich wie eine Helix ineinander drehen und aus dem historischen Lagerhaus emporwirbeln. Mit einer dieser Treppen wählen die BesucherInnen ihren Weg nach oben. Die erste Etage bietet Zugang zum Museum. Weiter oben befindet sich der Aussichtspunkt mit dem Panorama über die Maas und die Nordseite von Rotterdam. Die Gesamthöhe des Tornados beträgt fast 30 Meter.

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